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Einsatz
13.07.2011
Blau

Einsatz

Am 13. Juli 2011, gegen 14.30 Uhr gingen in der Nachrichtenzentrale vermehrt Anzeigen über Brände in der Lobau ein.

Dabei wurden eine Vielzahl von Orten, z.B. Luitpold-Stern Gasse, Josefssteg, Dechantlacke, Schilfweg usw. angegeben. Bei den ersten beiden Ortsangaben war noch nicht klar, dass es sich um einen zusammenhängenden Brand handelte, weshalb zunächst Gruppenfahrzeuge zu beiden Einsatzstellen alarmiert wurden.

Entsprechend der Anzeigen waren die Fahrzeuge Kommandofahrzeug Donaustadt,1. Rüstlöschfahrzeug Donaustadt, Universallöschfahrzeug Donaustadt und Großtankfahrzeug Floridsdorf mit Löscharbeiten einer brennenden Grünfläche am Ende der Luitpold-Stern-Gasse beschäftigt (Einsatz Nr. 18016) als Meldungen der Nachrichtenzentrale eine zweite, ca. 500m weiter ostwärts gelegene, von der ersten Brandstelle unabhängige Brandstelle angaben. Das Kommandofahrzeug Donaustadt erkundete die zweite Einsatzstelle beim Josefssteg / Tischwasser.

Die Fahrzeuge 1. Rüstlöschfahrzeug Floridsdorf, Großtankfahrzeug Favoriten und Geländelöschfahrzeug Kaisermühlen, welche zu Einsatz Nr. 18018 in die Lobau alarmiert worden waren sind dem Einsatz Nr. 18021 zuzuweisen, da es sich bei diesen beiden Einsätzen um die gleiche Brandstelle handelte.

Bedingt durch die Anzahl der Anrufe und nach telefonischer Kontaktaufnahme mit der für die Lobau zuständigen MA 49 wurden die Kräfte durch ein Kommandofahrzeug und mehrere Sonderfahrzeuge ergänzt. In diese Phase fielen weitere Anzeigen aus dem Bereich Schilfweg, Ulanenweg und die telefonische Aussage eines Anzeigers, dass Erholungssuchende bereits die Dechantlacke Richtung Biberhaufenweg verließen. Die zunächst zu mehreren Einsätzen alarmierten ausgerückten Kräfte wurden alle dem Kommandofahrzeug Döbling unterstellt und dem Einsatz 18021 zugeordnet. Als Zufahrt wurde ab diesem Zeitpunkt in Abstimmung mit der Forstverwaltung MA 49 allen weiteren Kräften die Saltenstrasse genannt.

Nachdem die Anrufe örtlich nicht mehr einzeln aufgelöst werden konnte, wurde mit der Flugeinsatzstelle der Polizei Wien Kontakt aufgenommen, die auch bereit war einen Überflug mit dem in Schwechat stationierten Hubschrauber und dessen Wärmebildkameras durch zuführen. An der Einsatzstelle Josefssteg /Tischwaser stand eine Grünfläche von ca. 50 Hektar in Brand wobei sich zu diesem Zeitpunkt der Wind drehte und sich daher der Brand in alle Richtungen auf die Lobau ausbreitete. Flugeinsatzstelle der Polizei Wien Kontakt aufgenommen, die auch bereit war einen Überflug mit dem in Schwechat stationierten Hubschrauber und dessen Wärmebildkameras durch zuführen. An der Einsatzstelle Josefssteg /Tischwaser stand eine Grünfläche von ca. 50 Hektar in Brand wobei sich zu diesem Zeitpunkt der Wind drehte und sich daher der Brand in alle Richtungen auf die Lobau ausbreitete.

Beim Überflug zeigte sich, dass es sich um ein zusammenhängendes Gebiet zwischen Josefssteg und Tischwasser/Mühlwasser handelte. Weitere Brandstellen waren im Bereich Lobau nicht zu erkennen. Viele der weiter entfernten Anzeigen waren nur eine durch den bereits bekämpften Brandherd hervorgerufene Verrauchung.

Vom Hubschrauber aus konnte auch beobachtet werden, dass der Brand sich zu diesem Zeitpunkt des Überfluges nur mehr in eine Richtung, Nordwest, ausbreitete, in deren Richtung aber etwas weiter als die Flammenfront das Mühl / Tischwasser lag.

In der Anfangsphase wurde von den Fahrzeugen Geländelöschfahrzeug Kaisermühlen, Geländelöschfahrzeug Döbling, Großtankfahrzeug Favoriten und 1. Rüstlöschfahrzeug Floridsdorf die Brandbekämpfung ausgehend von Höhe Josefssteg in Richtung Norden zum Mühlwasser vorangetrieben. Nach kurzer Zeit stellte sich dann eine konstanter Windzug in Richtung Norden / Mühlwasser ein, welcher die Ausbreitung des Feuers nur noch in Richtung Norden beschränkte.

Vom nachalarmierten Rüstlöschfahrzeug Grinzing wurde mittels Tragkraftspritze (TS) des Geländelöschfahrzeug Kaisermühlen die erste Wasserversorgung am Mühlwasser hergestellt, welche nördlich der Brandstelle als Befüllstation für die im Pendelbetrieb eingesetzten Löschfahrzeuge diente. Die Löscharbeiten wurden von den nachalarmierten Kräften 2. Rüstlöschfahrzeug Leopoldstadt und Großtankfahrzeug Liesing unterstützt, wobei das Großtankfahrzeug Liesing beim Pump an Roll Betrieb durch die Mannschaft des Rüstlöschfahrzeug Grinzing unterstützt wurde. Durch den massiven Einsatz von Löschfahrzeugen konnte die Brandausbreitung an mehreren Fronten gleichzeitig eingedämmt und das Schwergewicht der Kräfte Kommandofahrzeug Favoriten, 2. Rüstlöschfahrzeug Simmering, Rüstlöschfahrzeug Kaisermühlen, Rüstlöschfahrzeug Strebersdorf auf die Bekämpfung der Glutnester gelegt werden. Unter der Leitung des Bereitschaftsoffiziers Favoriten wurde auch eine zweite Versorgungsleitung über eine TS im südlichen Bereich der Brandstelle aufgebaut.

Seitens des Hauptinspektion wurde dem Kommandofahrzeug Favoriten anfänglich der Aufbau einer weiteren Wasserentnahmestelle aus dem Mühlwaser aufgetragen und hierfür das Geländelöschfahrzeug Döbling, sowie das Großtankfahrzeug Favoriten und das 1.Rüstlöschfahrzeug Favoriten zugeteilt. Von diesen Kräften wurde auf dem Josefssteg eine TS aufgebaut und von dort ausgehend eine ca. 300m lange Zubringleitung zum Großtankfahrzeug Favoriten als Relaistation hergestellt. Von diesem Fahrzeug aus wurden nach der Zuteilung der Löschgruppen Kaisermühlen, Speising und Steinhof sowie zwei Gruppen des Katastrophenhilfsdienstes fallweise bis zu sechs Rohre betrieben und die Brandausbreitung durch das Wiederaufflammen unzähliger Glutnester im weitläufigen südlichen und östlichen Waldgürtel verhindert. Nach Aufflammen einiger Glutnester im westlichen Waldgürtel Richtung Mühlwasser wurde dort zeitweilig das Großtankfahrzeug Liesing mit 2 Rohren eingesetzt, um eine Ausbreitung rasch zu unterbinden. Für die Löscharbeiten im dichten Buschbestand mussten die Wege zu den einzelnen Brandstellen zum Teil mit Motorkettensägen freigeschnitten werden. Die für den Aufbau weiterer Wasserentnahmestellen in Bereitstellung befindlichen Grosspumpen Leopoldstadt und der Wechselaufbau-Schlauch Floridsdorf mussten nicht mehr eingesetzt werden. Der Einsatz wurde nach Aufhebung der Alarmstufe um 21.30 Uhr an das Kommandofahrzeug Floridsdorf übergeben.

Die Einsatzstelle wurde nach einer Einweisung der Kommandofahrzeug Favoriten und Kommandofahrzeug Donaustadt übernommen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch zwei Gruppen des KHD, das 2. Rüstlöschfahrzeug Simmering, Rüstlöschfahrzeug Strebersdorf, Rüstlöschfahrzeug Steinhof, Rüstlöschfahrzeug Speising und die Geländelöschfahrzeug Kaisermühlen und Döbling mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.

Der westliche Abschnitt wurde durch die Rüstlöschfahrzeug Strebersdorf und Simmering sowie das Geländelöschfahrzeug Kaisermühlen übernommen. Es wurden Löscharbeiten mit bis zu zwei Rohren und Handlöschgeräten durchgeführt. Dieser Bereich wurde in weiterer Folge durch das Rüstlöschfahrzeug Altmannsdorf übernommen von welchem die Lösch- und Kontrollarbeiten fortgesetzt wurden. Die Wasserversorgung erfolgte dabei durch eine nördlich gelegene Saugstelle.

Der nordöstliche Teil der Brandfläche wurde durch das Rüstlöschfahrzeug Steinhof und Speising betreut und in weiterer Folge an das 1. Rüstlöschfahrzeug Simmering übergeben. Hier wurden ebenfalls Lösch- und Kontrollarbeiten unter zeitweisem Einsatz eines Rohres durchgeführt, wobei die Wasserversorgung über eine Zubringleitung von der TS des Geländelöschfahrzeug Döbling erfolgte.

Der südöstliche Teil der Brandfläche wurde tatkräftig durch zwei Gruppen des KHD betreut, wobei die Löschwasserversorgung ebenfalls über die TS des Geländelöschfahrzeug Döbling erfolgte.

Um den nachhaltigen Löscherfolg sicherzustellen, wurden vom Brand betroffene Bäume und Stauden in allen Bereichen mittels Motorkettensäge gefällt und abgelöscht. Die beiden Gruppen des Katastrophenhilsdienst (KHD), sowie ein Mehrzweckfahrzeug des KHD, wurden anschließend durch das 2. Rüstlöschfahrzeug Döbling abgelöst und die Einsatzstelle durch das Kommandofahrzeug Döbling übernommen.

Die Nachlöscharbeiten der drei Löschgruppen und des Geländelöschfahrzeug Döbling wurde koordiniert. Nach Anbruch der Morgendämmerung wurde das Rüstlöschfahrzeug Leopoldstadt als Brandwache an der Einsatzstelle belassen. Nach der erfolgten Dienstübergabe wurde vom Kommandofahrzeug Donaustadt der Einsatz übernommen.
Quelle: BF Wien (Text Fireworld) http://www.fireworld.at/cms/story.php?id=35036

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